Präimplantationsdiagnostik 2025 – Ablauf, Choschte und Gsetz i de Schweiz

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Zappelphilipp Marx29. Juni 2025
Blastozyst dr underem Mikroskop bi dr Zellbiopsie

Mit dr Präimplantationsdiagnostik (PID) chan mer Embryone scho vor em Iisetze i d’Uterus gentisch überprüefe. Für Paare, wo es gröößers Risiko für schweeri Erbkrankheite oder wiiderholti Fehlgeburte hend, cha das d Chance uf es gsunds Chind markant erhöche. I de Schweiz isch d PID sit em 2017 legal und unterliegt em Fortpflanzungsmedizingsetz (FMedG) sowie dr PID-Verordnig vom Bund.

Kurz-Glossar

  • PID / PGD – gentischi Analyse vo einzelne Embryozelle vor em Transfer
  • PGT-M – Test uf monogeni Erbkrankheite (z. B. Mukoviszidose)
  • PGT-A – Test uf Anomalie bi dr Chromosomenzahl (Aneuploidie)
  • niPGT-A – nöd-invasivi Variante, wo freyi DNA us dr Kulturflüssigkeit uusg’wertet wird

Für wär isch PID sinnvoll?

  • Nachwieseni Genmutation mit mind. 25 % Vererbigschance
  • Gravierendi Chromosomen-Balancestöörige (Translokatione usw.)
  • Mehri ungeklärti Fehlgeburte trotz Kinderwunsch-Therapie
  • Mueter oder Vater über 37 und Wunsch nach PGT-A, will s Fehlgeburtsrisiko grösser isch

Ablauf in 6 Schrit

  1. Hormonstimulation – 8 bis 12 Täg Stimuliere vo de Eierstöck
  2. Eizellentnahm – transvaginal, normaliwiis under Kurz-Narkose
  3. In-Vitro-Befruchtig (IVF oder ICSI)
  4. Embryokultur & Biopsie – am 5. Tag, 5 – 10 Zelle werde entnoo Bi niPGT-A wird statt Biopsie freyi DNA analysiert
  5. Genanalyse mit Next-Generation-Sequencing, Resultat innert 24–48 Stund
  6. Transfer oder Kryokonservierig vo genetisch unauffällige Embryone

Technologi-Trends 2025

  • niPGT-A – weniger Belastig für s Embryo, glüchziitig verfličhbar Usagekraf
  • Künstligi Intelligenz mit Time-Lapse – Algoritheme wertet d Zellteiligs-Muster us
  • eSET 2.0 – Einzel-Embryotransfer plus PGT-A mindert Mehrlingsrisiko

Gsetzligi Läge i de Schweiz

  • Basis: Fortpflanzungsmedizingsetz (FMedG) mit dr PID-Verordnig
  • Zulässig nur bi ernöschti Erbkrankheits- oder Fehlgeburtsrisiko
  • Bewilligigspflicht vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und de jeweilige Kantonsbehörde
  • Labor & Zentrum bruuche es Zertifikat vom Fachverband FIVNAT / Swissmedic

S BAG führt ei übersicht uf (bag.admin.ch / pid) mit allne akkreditierti Klinik-Standorte.

Choschte i de Schweiz 2025

  • Fixchoschte
    • Gesuch & Kantonsbewilligig: 1 500 – 3 000 CHF
    • Labor & Genanalyse (PGT-M/A): 3 000 – 5 000 CHF
  • Klinik-Leistige
    • Hormonstimulation & Punktion: 4 000 – 5 500 CHF
    • Kryokonservierig pro Johr: ca. 500 CHF
  • Optionale Zuesatz-Pakete
    • niPGT-A-Upgrade: 900 – 1 300 CHF
    • Time-Lapse-Monitoring: 400 – 700 CHF

D Grundversicherig übernimmt kei PID-Choschte. Zusatz- oder Privativ-Versicherige chönd e Teil zruckzahle, hei aber strengi Vorussetzige.

Erfolgschance und Risiko

Laut de aktuellste Statistike vom Schweizer Register FIVNAT (FIVNAT Jahresbericht 2024) liit d Live-Birth-Rate nach PID-unterstützter IVF bi rund 27 % pro Embryotransfer. Bi Fraue unter 35 gseht mer Wert bis 40 %. Es Review im «Journal of Assisted Reproduction and Genetics» (PGT-A Review 2023) zeigt zusätzlich, dass PGT-A bi Fraue über 38 Johr d Fehlgeburtsrate um etwa 25 % senke cha.

  • Falsch-positiv – bis zu 5 % Mosaikembryone werde fälschlig als abnormal igstuft
  • Biopsierisiko – minim, wänn s Zentrum e erfahri Trophektoderm-Technik nutzt
  • Hormon-Nebenwirkig – Risiko für s ovarielli Hyperstimulationssyndrom < 1 %
  • Psychische Belastig – Warteruumte bis Resultat bruuche gueti Begleitig & Coaching

Praxistipps für Paare

  1. Offerte vergleiche – Leistungspakete und Preisstruktur unterschidliche
  2. Zusatzversicherig früh aafrage – definitive Kostengutsprache islöse
  3. Genetischi Beratung wahrnäh – prüeft, öb PID würklich nötig isch
  4. Mehri Versuech iiplane – oft bruuchts zwei oder meh Zykle
  5. Psycho-Support nutze – Pro Familia, Kinderwunsch-Forume, Coachings

Länder-Vergleich 2025

Deutschland

  • PID nur bi hohem genetische Risiko erlaubt
  • Koschte: 9 000 – 12 000 € pro Zyklus
  • Ethikkommission stiift Pflichtgutachte

Österreich

  • Legal seit 2015, ähnlechi Indikatioune wie D
  • Koschte: 2 000 – 5 000 € plus IVF

Niederlande

  • Liberal, aber Geschlechtsselektioun verbote
  • Zusatzkoschte: 2 500 – 4 000 €

Tschechien

  • Fraue bis 48 Johr erlaubt
  • PGT-A ab ca. 1 800 €

USA

  • PGT-A Standard, kei Bundesrestriktione
  • Koschte: 4 000 – 6 000 USD Zusatz, gsamthaft oft > 25 000 USD

Fazit

Präimplantationsdiagnostik bitet Paare mit erhöchtem genetischem Risiko e realischtischi Option uf es gsunds Chind. D schweizer Reglemente setzed klari, but faire Rahmenbedingige und garantiered höchi Qualitäts- und Sicherheitsstandard. Wichtigi Entscheidigs-Grundlage sind transparenti Koschte, fachkundigi Beratung und e realistischs Risiko-Nutze-Abwäge.

Heufig gstellt Froge (FAQ)

Präimplantationsdiagnos, kurz PID, isch d’genetischi Prüefig vo Embryone im Labor, no bevor me si i d’Gebärmutter setzt. Ziel isch, Erbkrankheite oder chromosomali Abnormitäte früeh z’entdecke und so d’Chance uf es gsunds Chind z’ erhöche.

PGT-A (für Aneuploidie) luägti dä Chromosomezahl a, während PGT-M (für monogeni Krankheite) speziaali Genveränderige wie z. B. Mukoviszidose untersucht.

PID macht Sinn bi nachgwise genetische Mutatione, mehfachi Fehlgeburten, komplexe chromosomali Störige oder wenn d’Mutter älter als 37 isch.

Er start mit Hormonstimulatio, wänn d’Eierstöck stimuliert wärde. Denn chunnt d’ Eizellenentnahm, Befruchtig (IVF / ICSI), Embryokultur bis Tag 5, Biopsie oder niPGT-A, genetischi Analyse und zum Schluss dä Embryotransfer.

Registersaache zeiget Live-Birth-Räte vo 20–30 % pro Transfer, bi Fraue unter 35 bis 40 %. PID cha bi ältere Patientinne d’Fehlgeburtsrate um rund 25 % senke.

Mögliche Risiko sind falsch-positive Befund bi Mosaik-Embryone (bis 5 %), mini­ males Implantationsrisiko dur Biopsie (< 1 %), hormonelli Nebenwirkige und psy­ chischi Belastige.

D’Fixkoste für Ethikkommission und Anträgi liege zwüsche 1 500 € und 4 000 €, dazu chunnt Labor, Hormonstimulatio und Kryo-Leistige, insgsamt chöit’s bis ca. 10 000 € pro Zyklus usgä.

D’gesetzlich Kasse zahlt normalerwiis nume bi zusätzlicher Unfruchtbarkeit; privat Krankekasse chöi bis 100 % decke, wend aber öfter vorab Zue­sage gseh.

Bei niPGT-A wird frei DNA us dr Kulturflüssigkeit analysiert, ganz ohni Zell­ biopsie. So fählt s’kleine Biopsierisiko, d’Aussaa isch aber scho sehr viel­ versprechend.

Time-Lapse-Imaging zeichnet d’Embryo-Entwicklig echtzitig uf, und eSET (Single Embryo Transfer) zämme mit PID reduziere s’Risiko vo Mehrlingsschwangerschaft uf unter 1,5 % ohne Erfogsverlust.

In dr Schweiz isch PID erlaubt, brucht aber d’Zustimmung vo dr Ethik­ kommission und mues in lizensierte Zentren gmacht wärde. D’Aufsicht führt s’ Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Zu bedenken send d’Selektion vo Embryone, d’Würd vo Mensche mit Behinderig und Sorge vor Designer-Babys. E umgängligi Debatte mit Ethikfachleit isch wichtig.

D’genetischi Beratung zeigt, ob PID medizinisch nötig isch, erklärt Risiko, Alternative und indi­viduelli Erfolgschance.

Lueg nach Zertifikate, Erfahrige mit PID, Erfolgraten, trans­parente Koschte und egteile Betreuung (medizinisch und psychologisch).

Ohne PID chamer Chorionzottenbiopsie (CVS) oder Fruchtwasseruntersuchig (amnio) mache — aber erscht während dr Schwangerschaft und mit eigene Risiken.