In-Vitro-Fertilisation (IVF) – Leitefaden, Choschte & Erfolgs-Chaancä

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gschriibe vo Zappelphilipp Marx27. Mai 2025
Embryologe kontrolliert Embryokultur im IVF-Labor unter Mikroskop

D In-Vitro-Fertilisation (IVF) isch s Standard-Hochleistungsverfahre i dr Reproduktionsmedizin, wenn eifacheri Methode nümme gnueg sind. Däre Leitefaden erklärt alli Schritte, Choschte, Erfolgs-Usichte, Riske und neui Trends – fundiert, vollständig und verständlich.

Choschte & Organisation vo dr IVF i dr Schwiiz

E rundi IVF-Zyklus chostet i dr Schwiiz normalerweise zwüsche CHF 5 000 und 7 000, je nach Klinik und Protocol bis ca. CHF 8 000 bi ICSI.

  • Stimulation & Monitoring: ca. CHF 1 200–2 000
  • Eizellentnahm & Labor: ca. CHF 2 500–4 000
  • Embryotransfer & Nachsorge: ca. CHF 800–1 200
  • Kryokonservierig (1. Jahr): + CHF 550; pro wiiteres Jahr + CHF 250

Versicherigs-Deckig: D Grundversicherig übernimmt kei IVF-Koschte; d Uslaage chasch als Krankekoschte i dä Steuererklärung abziehä. Mit dr Sanitas Zusatzversicherig decksch bis 75 % vo de Koschte (max. CHF 12 000) nach 24 Monate Karenz.

Schritt für Schritt: So lauft e IVF ab

  1. Ovarielle Stimulazion: 8–12 Tägigi Gonadotropin-Injektione; engmaschigi Ultraschall- & Laborkontrolle.
  2. Ovulationsauslösig: hCG- oder GnRH-Trigger 34–36 Std. vor dr Punktion.
  3. Eizellentnahm (Punktion): ambulanter Kurzeingriff unter Sedation.
  4. Spermauufbereitung: Konzentration vo motile Spermie.
  5. Befruchtig im Labor: konventionelli IVF oder ICSI bi eingeschränkter Spermakualität.
  6. Embryokultur: Time-Lapse-Inkubator bis Tag 3 (8-Zeller) oder Tag 5 (Blastozyst).
  7. Embryotransfer: meist Single-Embryo-Transfer (SET) zur Reduktion vo Mehrlingsrisike.
  8. Luteal-Support: vaginales Progesteron bis ca. 10. SSW.
  9. Schwangerschaftstest: β-hCG im Bluet 12–14 Täg nach em Transfer; erschter Ultraschall ca. 10 Täg spöter.
  10. Freeze-all & Kryo-Transfer (optional): bi OHSS-Risiko oder ungünstigem Endometrium: alli Embryone iifroore; Transfer im spötere HRT-Zyklus.

Erfolgs-Chaancä vo dr IVF

Schwiizer IVF-Registry-Date (2024): klinischi Schwangerschafte pro Punktion

  • < 35 J: 40–50 %
  • 35–37 J: 35–40 %
  • 38–40 J: 25–30 %
  • 41–42 J: 10–20 %
  • > 42 J: < 5 %

Dank Kryo-Transfers ligt d kumulativi Baby-Take-Home-Rate bi Froue < 35 J. häufig über 60 %.

Wer isch (no) nöd optimal für IVF?

  • Sehr niedrigi ovarielli Reserve (AMH < 0,5 ng/ml & Alter > 45 J.).
  • Unerkannte Grunderkrankige (z. B. schlecht réglierte Diabetes, Schilddrüsestörig).
  • Schwere Gerinnigsstörige ohni hämatologischi Abklärig.

In däne Fäll wird zersch e prae-konzeptionelli Optimierig empfohlen.

Tipps zur Erfolgssteigerig

  • Normalgwicht, Rauchstopp, wenig Alkohol, tägliche Folsäure + Vitamin D.
  • Moderats Ausdauer-Training; Stressabbau (Yoga, CBT).
  • Männlicher Faktor: 90 Tägigs Lifestyle-Programm verbessert DNA-Fragmentation.
  • DHEA- oder CoQ10-Supplement chönd bi Low-Responderinne erwoge werde (Evidenz begränzt!).

Neui Fortschritt & Trends

  • KI-gestützte Embryo-Selektioon uf Basis morphokinetischer Date.
  • Time-Lapse-Inkubatore für lückenlosi Überwachig ohne Temperaturschwankige.
  • Präimplantations-Genetischi Test (PGT-A/PGT-M) vermindert Fehlgeburtärate bi Risikopaarä.
  • Mild- & Natural-Cycle-IVF (Gentle-IVF) mit tiefer Hormonlast.
  • Social Freezing: vorsorglichs Eizelle-Eifroore bis 35./37. Alter fir hohe Erfolgs-Chaancä.

Riske & Nebenwirkige

  • OHSS: bi High-Responderinne; Freeze-all minimiert ds Risiko.
  • Mehrlingsschwangerschaft: SET senkt Risiko deutlich.
  • Langfristig: leicht erhöhti Präeklampsie- & Frühgeburts-Rate bi IVF.
  • Psychisch: hoher Stress; psychosoziali Begleitig empfehlenswä̈rd.
  • Finanziell: Eigenanteil + Medikamentekoschte, PGT, zusätzligi Kryo-Transfers.

Rechtligi Aspect i dr Schwiiz

  • Grundversicherig deckt kei IVF-Koschte – muess selber zahlt werde.
  • Zusatzversicherige chönd bis 75 % decke (max. CHF 12 000) nach 24 Monate Karenz.
  • Uslaage chönd als Krankekoschte i dä Steuererklärung abziehä werde.

Befruchtigsmethode im Schnällverglech

  • ICI / IVI – Heiminsemination
    Sperma wird per Spritz / Becher vir dr Gebärmutterhals platziert. Günstig & privat.
  • IUI – Intrauterini Insemination
    Gwascheni Spermie via Katheter direkt i d Gebärmutter. Mittl Choschte & eifach.
  • IVF – In-Vitro-Fertilisation
    Stimulierte Eizelle & Spermie im Labor vereint. Standard bi Tubenv erschlöss, Endometriose.
  • ICSI – Spermienmikroinjektion
    Einzelspermium mikrochirurgisch i d Eizelle injiziert. Teuer, aber optimal bi starker Infertilität.

Wissenschafliche Quelle & Leitlinie

Fazit: IVF – High-Tech-Optioon mit realistische Chaancä

Dank moderner Labortechnologie, personalisierte Stimulationsprotokolle und KI-gestützter Embryoselektioon schafft d In-Vitro-Fertilisation hüt Baby-Take-Home-Rates vo über 60 % bi jüngere Altersklassen. Ehrlichi Info über Choschte, Riske und psychischi Belastig – kombiniert mit professioneller Begleitig – bildet ds Fundament für e erfolgrichi Reise zum Wunschkind.

Häufig gstellti Frogä (FAQ)

Zwüsche 40 – 50 % (< 35 J.), 35 – 40 % (35 – 37 J.), 25 – 30 % (38 – 40 J.), 10 – 20 % (41 – 42 J.) und < 5 % (> 42 J.). Mit Kryo-Transfers kumulativ oft über 60 %.

Rund 60 % vo dä Päär wirdet i drei volle Zykle (inkl. Kryo-Transfers) schwanger; bi sechs Zykle liegt d kumulativi Live-Birth-Rate bi junge Froue über 80 %.

Pro Zyklus ca. CHF 5 000 – 7 000; Grundversicherig deckt kei IVF-Koschte; Zusatzversicherig deckt bis 75 % (max. CHF 12 000) nach 24 Monate Karenz; Abzug a de Steuer als Krankekoschte möglich.

Die Punktion erfolgt unter Kurzsedation oder leichter Vollnarkose und isch schmerzfrei; danach chönd gelegentlich Underliibsschmerze ufträte.

Antagonisten-Protokoll, niedrigi Gonadotropin-Dosis, GnRH-Trigger statt hCG und Freeze-all senke s OHSS-Risiko uf unter 1 %.

Single-Embryo-Transfer reduziert Frühgeburtä, Präeklampsie und perinatale Morbidität, währed kumulative Baby-Rates dur Nachfolge-Kryo-Transfers erhalten blibed.

PGT-A cha s Fehlgeburts-Risiko bi Froue ≥ 35 J. oder repetierte Verlüscht senke. In dr Schwiiz kei Standard, aber bi Indikation möglich.

Stimulation mit weni oder kehri Hormone; Vorteil: tiefer Choschte und weni OHSS-Risiko; Nachteil: weniger Eizelle, meh Zykle nötig.

Bi hohem Estradiol, drohendem OHSS, ungünstigem Endometrium oder positiver COVID-Test: alli Embryone werde vitrifiziert; Transfer im spötere Zyklus.

Erste Studie zeigt 5 – 10 % meh Implantations-Raten dur morphokinetischi KI-Analys; no kei Goldstandard, aber sehr vielversprechend.

BMI 20 – 30, Rauchstopp, < 5 Alkoholeinheitä/Wuche, Vitamin D & Folsäure, moderater Sport, Stress-Management.

CoQ10 (300 mg/d) oder DHEA (75 mg/d) cha bi Low-Responderinne d ovarielli Reserve verbessä; Melatonin isch möglic, Evidenz limitiert.

Milde bis moderate Endometriose het kaum Einfluss uf d Implantationsrate; bi schwere Stadie ghört e Operation oder längeri Down-Regulation prüeft.

Vil Klinik behandeläd bis BMI 35 kg/m²; ab BMI > 30 sinkt d Lebendgeburts-Rate; Gewichtsreduktion vo 5 – 10 % cha Hilf.

Stimulazion 8 – 12 Täg → Punktion Tag 0 → Transfer Tag 3 – 5; Gesamtdauer bis Test ca. 4 Wooche.

Fertilitätsberater, Psychotherapeute mit Reproduktions-Zusatzqualifikation, Selbsthilfe-Hotline & RattleStork-Forum.

Empfohlen bi familiäre Erbkrankheite, Fehlgeburten oder OAT; gängigi Tests: PGT-A/PGT-M.

Embryonenschutzgesetz verbietet Eizellspende in dr Schwiiz; vielfach nach Spanien, Tschechie oder Dänemark usgwiche.

Optimal bis 35 J.; vor 38 J. empfehlenswert, bis d Erfolgschaance vo ufgfrorene Zelle stimmt.

ICSI bi < 1 Mio. progressiv motile Spermie/ml, schwerer Teratozoospermie oder Fertilisationsversage.