Der Mutterpass bündelt alle Vorsorgedaten deiner Schwangerschaft in einem handlichen Heft. Die WHO-Leitlinie „Antenatal Care“ betont, wie wichtig eine lückenlose Dokumentation für die Gesundheit von Mutter und Kind ist. Hier erfährst du, was im Mutterpass steht, welche Updates 2025 gelten und wie der neue E-Mutterpass funktioniert.
Mutterpass – warum er unverzichtbar ist
Nach der Erstfeststellung deiner Schwangerschaft stellt die Praxis den Mutterpass aus. Blutgruppe, Ultraschallbefunde, Impfstatus und Laborwerte – alles wird eingetragen, sodass Ärztinnen, Hebammen und Kliniken im Notfall sofort Zugriff auf alle relevanten Infos haben.
Alle Seiten im Überblick – das steht drin
- Stammdaten: persönliche Angaben, errechneter Geburtstermin, Risikofaktoren
- Schwangerschaftsverlauf: jede Vorsorge mit Datum und SSW-Angabe
- Serologische Tests: Blutgruppe, Rhesusfaktor, HIV, Syphilis, Hepatitis B, Röteln-HAH
- Ultraschall: Sitz der Plazenta, Biometrie-Werte, Cervix-Länge
- Vorherige Schwangerschaften: Geburten, Kaiserschnitt, Fehlgeburten
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen & Standardtests
- 7 Pflichttermine – ab SSW 32 alle zwei Wochen
- 3 Basisultraschalle: SSW 9–12, 19–22, 29–32
- Glukosetoleranztest (24.–28. SSW) – Screening auf Gestationsdiabetes
- Kontrollen: Blutdruck, Gewicht, Urin (Protein, Glukose), Fundusstand
Labordiagnostik – Röteln, Antikörper & Co.
Die Laborseite enthält alle wichtigen Serologien:
- Röteln-HAH: zeigt, ob ein ausreichender Immunschutz besteht
- Antikörper-Suchtest: erkennt Rhesus-Unverträglichkeiten früh
- HIV-Screening: ermöglicht Therapie und verhindert Virusübertragung < 1 %
- Hepatitis B: erlaubt sofortige Schutzimpfung des Neugeborenen
E-Mutterpass – digital, sicher, jederzeit abrufbar
Seit 2024 lässt sich der Mutterpass optional in der elektronischen Patientenakte gematik | ePA hinterlegen. Vorteile:
- Datenverlust ausgeschlossen – Cloud-Backup statt Papierheft
- Ultraschallbilder, Befunde und E-Rezepte in einer App
- Schnelle Datenfreigabe an Geburtsklinik oder Hebamme
Die WHO-Abteilung Digital Health befürwortet solche e-Records, um Notfallinfos weltweit verfügbar zu machen.
Neuerungen 2023/24 – das hat sich geändert
- Zusatzfeld für Cervix-Länge – wichtig zur Frühgeburtsprävention
- Getrennte Doppelseite für Infektionsscreening
- Einheitliche ICD-10-Codes für Gestationsdiabetes
Alte Mutterpässe behalten ihre Gültigkeit und können via Barcode in die ePA verknüpft werden.
Praxistipps – so holst du alles aus dem Mutterpass heraus
- Mutterpass immer mitführen – vor allem auf Reisen
- Schutzhülle nutzen – gegen Nässe und Knicken
- Nach jedem Termin Einträge kontrollieren und erklären lassen
- Scan oder Handyfoto als Backup anlegen
Fazit
Der Mutterpass sichert alle entscheidenden Gesundheitsdaten deiner Schwangerschaft. Pflege ihn sorgfältig und nutze auf Wunsch den E-Mutterpass – so bist du und dein Baby in jeder Situation bestens versorgt.

