Mutterpass 2025 – Inhalte, Neuerungen & digitaler E-Mutterpass

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Zappelphilipp Marx
Schwangere Frau hält ihren Mutterpass

Der Mutterpass bündelt alle Vorsorge­daten deiner Schwangerschaft in einem handlichen Heft. Die WHO-Leitlinie „Antenatal Care“ betont, wie wichtig eine lückenlose Dokumentation für die Gesundheit von Mutter und Kind ist. Hier erfährst du, was im Mutterpass steht, welche Updates 2025 gelten und wie der neue E-Mutterpass funktioniert.

Mutterpass – warum er unverzichtbar ist

Nach der Erst­feststellung deiner Schwangerschaft stellt die Praxis den Mutterpass aus. Blutgruppe, Ultraschallbefunde, Impfstatus und Laborwerte – alles wird eingetragen, sodass Ärztinnen, Hebammen und Kliniken im Notfall sofort Zugriff auf alle relevanten Infos haben.

Alle Seiten im Überblick – das steht drin

  • Stammdaten: persönliche Angaben, errechneter Geburtstermin, Risikofaktoren
  • Schwangerschaftsverlauf: jede Vorsorge mit Datum und SSW-Angabe
  • Serologische Tests: Blutgruppe, Rhesusfaktor, HIV, Syphilis, Hepatitis B, Röteln-HAH
  • Ultraschall: Sitz der Plazenta, Biometrie-Werte, Cervix-Länge
  • Vorherige Schwangerschaften: Geburten, Kaiserschnitt, Fehlgeburten

Regelmäßige Vorsorge­untersuchungen & Standardtests

  • 7 Pflichttermine – ab SSW 32 alle zwei Wochen
  • 3 Basis­ultraschalle: SSW 9–12, 19–22, 29–32
  • Glukose­toleranztest (24.–28. SSW) – Screening auf Gestations­diabetes
  • Kontrollen: Blutdruck, Gewicht, Urin (Protein, Glukose), Fundusstand

Labordiagnostik – Röteln, Antikörper & Co.

Die Laborseite enthält alle wichtigen Serologien:

  • Röteln-HAH: zeigt, ob ein ausreichender Immunschutz besteht
  • Antikörper-Suchtest: erkennt Rhesus-Unverträglichkeiten früh
  • HIV-Screening: ermöglicht Therapie und verhindert Virus­übertragung < 1 %
  • Hepatitis B: erlaubt sofortige Schutz­impfung des Neugeborenen

E-Mutterpass – digital, sicher, jederzeit abrufbar

Seit 2024 lässt sich der Mutterpass optional in der elektronischen Patienten­akte gematik | ePA hinterlegen. Vorteile:

  • Datenverlust ausgeschlossen – Cloud-Backup statt Papierheft
  • Ultraschallbilder, Befunde und E-Rezepte in einer App
  • Schnelle Datenfreigabe an Geburtsklinik oder Hebamme

Die WHO-Abteilung Digital Health befürwortet solche e-Records, um Notfallinfos weltweit verfügbar zu machen.

Neuerungen 2023/24 – das hat sich geändert

  • Zusatzfeld für Cervix-Länge – wichtig zur Frühgeburts­prävention
  • Getrennte Doppelseite für Infektionsscreening
  • Einheitliche ICD-10-Codes für Gestations­diabetes

Alte Mutterpässe behalten ihre Gültigkeit und können via Barcode in die ePA verknüpft werden.

Praxistipps – so holst du alles aus dem Mutterpass heraus

  • Mutterpass immer mitführen – vor allem auf Reisen
  • Schutzhülle nutzen – gegen Nässe und Knicken
  • Nach jedem Termin Einträge kontrollieren und erklären lassen
  • Scan oder Handyfoto als Backup anlegen

Fazit

Der Mutterpass sichert alle entscheidenden Gesundheits­daten deiner Schwangerschaft. Pflege ihn sorgfältig und nutze auf Wunsch den E-Mutterpass – so bist du und dein Baby in jeder Situation bestens versorgt.

Haftungsausschluss: Inhalte auf RattleStork dienen ausschließlich allgemeinen Informations- und Bildungszwecken. Sie stellen keine medizinische, rechtliche oder sonstige fachliche Beratung dar; es wird kein bestimmter Erfolg garantiert. Die Nutzung der Informationen erfolgt auf eigene Gefahr. Einzelheiten finden Sie in unserem vollständigen Haftungsausschluss.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Mutterpass

Der klassische Mutterpass ist ein Papierheft, das du bei jeder Vorsorge mitführst. Der E-Mutterpass liegt digital in deiner elektronischen Patientenakte (ePA): Laborwerte, Ultraschallbilder und Impfungen lassen sich dort sicher speichern und per App abrufen.

Nach Bestätigung der Schwangerschaft stellt deine Frauenarztpraxis oder Hebamme den Mutterpass aus – meist zwischen der 8. und 12. SSW. Nimm ihn ab dann zu jeder Untersuchung mit.

Melde den Verlust sofort deiner Praxis. Alle Befunde sind dort digital hinterlegt und können in einen Ersatz-Mutterpass oder die ePA übertragen werden. Für Reisen empfiehlt sich ein Handy-Foto als Backup.

Die Richtlinien sehen drei Basis­ultraschalle vor: 9–12 SSW (Datierung), 19–22 SSW (Organ­screening) und 29–32 SSW (Wachstum). Zusätzliche Scans erfolgen nur bei medizinischer Indikation.

Nur approbierte Ärztinnen/Ärzte und Hebammen dürfen Befunde ergänzen. So bleibt die Dokumentation einheitlich und rechtssicher.

Ja. Empfohlene Schwangerschafts­impfungen – z. B. Influenza, Pertussis (Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten) – werden samt Chargen­nummer in die Impf­rubrik eingetragen.

Die ePA nutzt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Server nach ISO 27001. Du entscheidest per PIN oder Biometrie, wer Zugriff erhält.

Das entscheidest du. Für Geburts­vorbereitung und Notfälle ist es sinnvoll, wenn dein Partner die wichtigsten Einträge (z. B. Blutgruppe, Allergien) kennt.

Ja, bewahre ihn auf – er enthält wertvolle Informationen für folgende Schwangerschaften oder spätere medizinische Fragen.

Der Mutterpass wird im Ausland nicht offiziell geführt, dient dort aber als wichtige Info­quelle. Übersetze Schlüssel­daten (Blutgruppe, Rhesus etc.) oder nutze die ePA-App für eine englische Zusammen­fassung.