Die Samenspende bietet in Deutschland eine rechtlich geregelte Möglichkeit zur Familiengründung – für heterosexuelle Paare, gleichgeschlechtliche Paare und alleinstehende Frauen. Dieser Artikel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2025, klärt über medizinische Standards auf, erklärt den Ablauf und gibt einen umfassenden Überblick zu Unterhaltsrecht, Steuerrecht und Erbrecht bei Samenspende – mit einem besonderen Blick auf private Modelle wie RattleStork.
Gesetzliche Grundlagen: Wer darf was bei der Samenspende?
Die rechtliche Zulässigkeit der Samenspende ist in Deutschland klar geregelt:
- Embryonenschutzgesetz (ESchG): Erlaubt nur ärztlich unterstützte Samenspenden in autorisierten Einrichtungen.
- Samenspenderregistergesetz (SaRegG): Regelt die zentrale Speicherung der Spenderdaten beim BfArM. Kinder haben ab 16 Jahren ein Recht auf Auskunft über ihre Herkunft.
- Bürgerliches Gesetzbuch (§ 1600d BGB): Regelt die rechtliche Vaterschaft und verhindert Unterhaltspflichten des Spenders – sofern die Spende in einer Klinik erfolgt.
Bei privater Samenspende ohne medizinische Begleitung kann der Spender hingegen rechtlich als Vater gelten – mit allen Rechten und Pflichten.
Für wen ist eine Samenspende in Deutschland möglich?
- Heterosexuelle Paare: Bei männlicher Unfruchtbarkeit oder genetischem Risiko.
- Gleichgeschlechtliche Paare: Beide Frauen können rechtlich als Eltern anerkannt werden (Mit-Mutterschaft).
- Alleinstehende Frauen: Können ohne Partner eine Familie gründen – medizinisch und rechtlich erlaubt.
Eine Ehe ist keine Voraussetzung mehr – entscheidend ist die medizinische Begleitung.
Wie sicher ist eine Samenspende medizinisch?
Samenspender werden in Deutschland streng geprüft, bevor eine Spende zugelassen wird:
- Screening auf HIV, Hepatitis B/C, Syphilis, Chlamydien
- Genetische Diagnostik, z. B. Mukoviszidose, Thalassämie
- Psychologische Beurteilung
- 6-monatige Quarantänezeit der Spende bis Freigabe
Private Spenden außerhalb medizinischer Strukturen bieten dieses Sicherheitsniveau nicht.
Ablauf: Wie funktioniert die Samenspende in der Kinderwunschklinik?
- Beratung: Medizinisch, psychologisch und rechtlich
- Spenderauswahl: Über Samenbank, Klinik oder Plattform
- Körperliche Vorbereitung: Zyklusüberwachung, Hormonstatus
- Befruchtung: IUI oder IVF
- Nachsorge: Schwangerschaftstest, ggf. hormonelle Unterstützung
Recht auf Herkunft: Was gilt für das Kind?
Kinder, die durch Samenspende gezeugt wurden, haben ein gesetzlich verankertes Recht auf Kenntnis ihrer biologischen Herkunft:
- Ab dem 16. Lebensjahr: Auskunft über den Namen des Spenders beim BfArM
- Das Recht kann vom Kind selbst ausgeübt werden – nicht von den Eltern
- Spender werden bei Klinikspenden nicht als rechtliche Väter geführt
Co-Parenting & rechtliche Grenzen bei der Elternschaft
In Deutschland dürfen laut aktueller Gesetzeslage maximal zwei Personen als Elternteil eines Kindes eingetragen werden. Co-Parenting-Modelle sind daher rechtlich nur über Zusatzverträge möglich:
- Der Spender kann nicht als dritter Elternteil anerkannt werden
- Soziale Elternschaft ist möglich, aber ohne rechtliche Stellung
- Mit-Mutterschaft bei lesbischen Paaren ist seit 2023 rechtlich geregelt
Eine Reform des Abstammungsrechts wird für die kommenden Jahre erwartet.
Unterhalt, Steuer & Erbrecht: Juristische Fallstricke der Samenspende
Unterhaltsrecht (§ 1600d BGB)
Bei medizinisch dokumentierten Spenden besteht keine Unterhaltspflicht. Wird jedoch privat gespendet – ohne ärztliche Begleitung – kann der Spender als rechtlicher Vater gelten und unterhaltspflichtig werden.
Steuerrecht
Samenspendekosten gelten nicht als außergewöhnliche Belastung (§ 33 EStG) und sind nicht steuerlich absetzbar – auch nicht bei medizinischer Notwendigkeit.
Erbrecht
Bei klinisch begleiteten Spenden bestehen keine Erbansprüche zwischen Kind und Spender. Bei ungesicherten, privaten Spenden können solche Konflikte jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Empfehlung
Wer außerhalb einer Klinik eine Spende organisiert (z. B. über RattleStork), sollte rechtssichere Verträge zu Vaterschaft, Unterhalt und Kontaktregelung aufsetzen.
Private Samenspende mit RattleStork – rechtlich absichern
Die Plattform RattleStork bietet eine digitale Möglichkeit zur privaten Samenspende. Nutzer können gezielt nach Spenderprofilen suchen, Filter anwenden (z. B. Bildungsweg, Blutgruppe) und individuelle Vereinbarungen treffen.

Mehr Infos: RattleStork – private Samenspende organisieren
RattleStork bietet Vorlagen und Informationsmaterialien für rechtlich abgesicherte Spende – inklusive Fragen zu Unterhalt, Vaterschaft und Kontaktwunsch.
Juristische Quellen & weiterführende Informationen
Fazit
Die Samenspende in Deutschland ist klar geregelt – aber nur dann rechtlich sicher, wenn sie ärztlich begleitet oder professionell dokumentiert wird. Plattformen wie RattleStork eröffnen moderne Wege zur Familiengründung, müssen aber mit rechtlicher Vorsicht genutzt werden. Wer sich frühzeitig informiert, kann bewusst, selbstbestimmt und rechtssicher den Weg zur Elternschaft gehen.