Mutterpass – warum er unverzichtbar ist
Nach der Erstfeststellung deiner Schwangerschaft stellt die Praxis den Mutterpass aus. Blutgruppe, Ultraschallbefunde, Impfstatus und Laborwerte – alles wird eingetragen, sodass Ärztinnen, Hebammen und Kliniken im Notfall sofort Zugriff auf alle relevanten Infos haben.
Alle Seiten im Überblick – das steht drin
- Stammdaten: persönliche Angaben, errechneter Geburtstermin, Risikofaktoren
- Schwangerschaftsverlauf: jede Vorsorge mit Datum und SSW-Angabe
- Serologische Tests: Blutgruppe, Rhesusfaktor, HIV, Syphilis, Hepatitis B, Röteln-HAH
- Ultraschall: Sitz der Plazenta, Biometrie-Werte, Cervix-Länge
- Vorherige Schwangerschaften: Geburten, Kaiserschnitt, Fehlgeburten
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen & Standardtests
- 7 Pflichttermine – ab SSW 32 alle zwei Wochen
- 3 Basisultraschalle: SSW 9–12, 19–22, 29–32
- Glukosetoleranztest (24.–28. SSW) – Screening auf Gestationsdiabetes
- Kontrollen: Blutdruck, Gewicht, Urin (Protein, Glukose), Fundusstand
Labordiagnostik – Röteln, Antikörper & Co.
Die Laborseite enthält alle wichtigen Serologien:
- Röteln-HAH: zeigt, ob ein ausreichender Immunschutz besteht
- Antikörper-Suchtest: erkennt Rhesus-Unverträglichkeiten früh
- HIV-Screening: ermöglicht Therapie und verhindert Virusübertragung < 1 %
- Hepatitis B: erlaubt sofortige Schutzimpfung des Neugeborenen
E-Mutterpass – digital, sicher, jederzeit abrufbar
Seit 2024 lässt sich der Mutterpass optional in der elektronischen Patientenakte gematik | ePA hinterlegen. Vorteile:
- Datenverlust ausgeschlossen – Cloud-Backup statt Papierheft
- Ultraschallbilder, Befunde und E-Rezepte in einer App
- Schnelle Datenfreigabe an Geburtsklinik oder Hebamme
Die WHO-Abteilung Digital Health befürwortet solche e-Records, um Notfallinfos weltweit verfügbar zu machen.
Neuerungen 2023/24 – das hat sich geändert
- Zusatzfeld für Cervix-Länge – wichtig zur Frühgeburtsprävention
- Getrennte Doppelseite für Infektionsscreening
- Einheitliche ICD-10-Codes für Gestationsdiabetes
Alte Mutterpässe behalten ihre Gültigkeit und können via Barcode in die ePA verknüpft werden.
Praxistipps – so holst du alles aus dem Mutterpass heraus
- Mutterpass immer mitführen – vor allem auf Reisen
- Schutzhülle nutzen – gegen Nässe und Knicken
- Nach jedem Termin Einträge kontrollieren und erklären lassen
- Scan oder Handyfoto als Backup anlegen
Fazit
Der Mutterpass sichert alle entscheidenden Gesundheitsdaten deiner Schwangerschaft. Pflege ihn sorgfältig und nutze auf Wunsch den E-Mutterpass – so bist du und dein Baby in jeder Situation bestens versorgt.

