Samenspende Apps & Websites 2025 – Großer Vergleich

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geschrieben von Zappelphilipp Marx25. Mai 2025
Screenshot verschiedener Samenspende Apps

Die moderne Familienplanung hat sich rasant gewandelt. Wo früher nur klassische Samenbanken zur Verfügung standen, eröffnen heute digitale Plattformen ganz neue Wege: Samenspende-Apps ermöglichen eine individuellere, häufig persönlichere Umsetzung des Kinderwunsches – für Alleinstehende, heterosexuelle Paare und die LGBTQ+-Community gleichermaßen. In diesem Beitrag stellen wir dir die führenden Apps vor, erklären ihre Besonderheiten und beleuchten rechtliche Aspekte, die du 2025 kennen solltest.

Was sind Samenspende-Apps?

Samenspende-Apps vernetzen Spender- und Empfänger­personen direkt und umgehen damit häufig den Umweg über eine Samenbank. Nutzer:innen erstellen Profile mit Angaben zu Gesundheit, Aussehen, Bildung und Interessen. Je nach Plattform kannst du festlegen, ob du eine anonyme Spende bevorzugst oder langfristigen Kontakt wünschst.

Samenspende-Apps 2025: Die 14 besten Plattformen im Vergleich

1. RattleStork

  • Verfügbar auf: iOS, Android, Web
  • Besonderheiten: Ausführliche Spender­profile, direkter Chat, flexible Vereinbarungen
  • Kosten:Freemium – Basisfunktionen kostenlos; Premium-Features (etwa erweiterte Filter, Profil-Boosts) in Planung (Stand: Mai 2025)
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die eine persönliche Verbindung und regelmäßige Updates wünschen
  • Website:rattlestork.org
  • Apple App Store:Link Apple
  • Google Play Store:Link Android

Kurzportrait:
RattleStork setzt auf private Samenspenden mit hoher Transparenz: Detaillierte Profile und ein integrierter Chat erleichtern das gegenseitige Kennenlernen – anonym oder offen, ganz nach Wunsch.

2. Just a Baby

  • Verfügbar auf: iOS, Android
  • Besonderheiten: Samenspende, Eizellspende, Co-Elternschaft
  • Kosten: Basisfunktionen gratis, Premium-Features gegen Gebühr
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die mehrere Wege zum Elternwerden prüfen möchten
  • Website:justababy.com

Kurzportrait:
Per Swipe findest du Spender:innen, Eizellspenderinnen oder Co-Parents – ähnlich wie bei Dating-Apps, besonders beliebt in der LGBTQ+-Community.

3. Modamily

  • Verfügbar auf: iOS, Web
  • Besonderheiten: Fokus auf Co-Elternschaft, Coaches & Beratungen
  • Kosten: Preise direkt bei Modamily erfragen
  • Geeignet für: Langfristige Co-Parent-Arrangements
  • Website:modamily.com

Kurzportrait:
Modamily vernetzt Menschen, die bewusst alternative Familienmodelle wählen, und unterstützt sie mit Coaching-Angeboten.

4. CoParents

  • Verfügbar auf: iOS, Android, Web
  • Besonderheiten: Internationale Reichweite, umfangreiche Filter
  • Kosten: Basis gratis, Zusatzfunktionen kostenpflichtig
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die weltweit suchen möchten
  • Website:coparents.com

Kurzportrait:
CoParents eröffnet eine globale Community – ideal, wenn es im Heimatland rechtliche Hürden gibt.

5. Pride Angel

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: LGBTQ+-Fokus, umfassende Beratungspakete
  • Kosten: Je nach Paket; teilweise Registrierungsgebühr
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die eine sichere Community suchen
  • Website:prideangel.com

Kurzportrait:
Pride Angel vereint Samenspende, Eizellspende und Co-Elternschaft mit fundierter Beratung rund um Medizin und Recht.

6. Familyship

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: Community für alternative Familienmodelle, Workshops
  • Kosten: Variieren nach Servicepaket
  • Geeignet für: Intensive Vernetzung & Expert:innen-Support
  • Website:familyship.org

Kurzportrait:
Familyship organisiert Events, bietet Fachinput von Jurist:innen, Psycholog:innen und Mediziner:innen und vernetzt Co-Eltern oder Mehr-Eltern-Modelle.

7. Co-Eltern.de

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: Deutschland-Fokus, einfache Bedienung
  • Kosten: Basis kostenlos, Add-ons kostenpflichtig
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die regional suchen
  • Website:co-eltern.de

Kurzportrait:
Eine der bekanntesten Plattformen im deutschsprachigen Raum – erlaubt sowohl anonyme als auch offene Begegnungen.

8. CoparentaLys

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: Weltweites Netzwerk, Schwerpunkt Co-Elternschaft
  • Kosten: Preise auf der Website einsehbar
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die international nach Spender:innen suchen
  • Website:coparentalys.com

Kurzportrait:
CoparentaLys bietet eine internationale Community – für hetero- und homosexuelle Paare ebenso wie für Singles.

9. Pollentree

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: Kostenlose Community, detaillierte Suchfilter
  • Kosten: Basisdienst kostenlos
  • Geeignet für: Nutzer:innen in UK/USA auf der Suche nach bekannten Spender:innen oder Co-Parents
  • Website:pollentree.com

Kurzportrait:
Seit über zehn Jahren Anlaufstelle für Spende und Co-Elternschaft mit Filtern nach Entfernung, Blutgruppe oder Spendenart.

10. Let’s Be Parents

  • Verfügbar auf: iOS, Android, Web
  • Besonderheiten: Spende, Leihmutterschaft, Co-Parent-Matching, verifizierte Profile
  • Kosten: Basis gratis; In-App-Upgrades verfügbar
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die alle Wege zum Elternwerden offenhalten wollen
  • Website:letsbeparents.com
  • Google Play:Link

Kurzportrait:
2024 gestartet, vereint die App Spendersuche, Surrogacy und Co-Parent-Matching; ein integrierter Chat erleichtert die ersten Gespräche.

11. Known Donor Registry

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: Netzwerk für bekannte Spender:innen, Eizell- & Embryonenspende
  • Kosten: Registrierung & Grundfunktionen kostenlos
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die Transparenz und Rechtssicherheit schätzen
  • Website:knowndonorregistry.com

Kurzportrait:
Bietet neben Matching umfangreiche Rechtstipps und Erfahrungsberichte aus der Community.

12. Expecting.ai

  • Verfügbar auf: Web
  • Besonderheiten: KI-gestützte Donor-Suche, große Datenbank, Surrogacy-Optionen
  • Kosten: Modell nach Dienstleistung (Profil-Sichtung gratis)
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die sehr präzise Filter wünschen
  • Website:expecting.ai

Kurzportrait:
Expecting.ai bündelt mehrere Cryobanken und nutzt KI, um dir passende Spender- oder Surrogacy-Profile vorzuschlagen.

13. BestInterest

  • Verfügbar auf: iOS, Android, Web
  • Besonderheiten: KI-Moderation für Co-Parent-Chats, Dokumentenspeicher
  • Kosten: Freemium – Kernfunktionen gratis; Premium-Plan für erweiterten Support
  • Geeignet für: Co-Parents, die ihre Kommunikation rechtssicher organisieren wollen
  • Website:bestinterest.app
  • Apple App Store:Link

Kurzportrait:
BestInterest filtert toxische Nachrichten per KI und speichert alle Absprachen strukturiert – praktisch für gerichtsfeste Dokumentation.

14. Gayby

  • Verfügbar auf: Web (Beta), App in Entwicklung
  • Besonderheiten: Vermittelt schwule Spender an LGBTQ+-Paare & Single-Frauen
  • Kosten: Beta-Phase kostenlos, später Freemium
  • Geeignet für: Nutzer:innen, die LGBTQ+-freundliche Spender suchen
  • Website:gayby.com

Kurzportrait:
Gayby setzt auf persönliches Vetting und Matching-Kriterien wie Ethnie, Ausbildung oder Augenfarbe – speziell zugeschnitten auf Regenbogenfamilien.

Rechtliche Aspekte: Was du beachten solltest

In Deutschland regelt das Samenspenderregistergesetz die Samenspende. Spender müssen registriert sein, und jedes mit Spendersamen gezeugte Kind hat ab dem 16. Lebensjahr das Recht, die Identität seines biologischen Vaters zu erfahren.

Bei privaten Arrangements – etwa über Apps – empfiehlt es sich, frühzeitig verbindliche Verträge abzuschließen. Einige Plattformen bieten Vorlagen, eine professionelle Rechtsberatung minimiert jedoch spätere Konflikte. Beachte außerdem, dass sich die Rechtslage je nach Land oder Region stark unterscheiden kann.

Vor- und Nachteile von Samenspende-Apps

Vorteile:

  • Persönliche Auswahl: Detaillierte Profile ermöglichen Filtersuche nach Aussehen, Bildung, Hobbys oder Gesundheit.
  • Flexibilität: Von anonymen Spenden bis zu langfristigem Kontakt können individuelle Wünsche berücksichtigt werden.
  • Niedrige Einstiegshürde: Intuitive Apps sind weltweit zugänglich.
  • Diverse Familienmodelle: Besonders Plattformen mit Co-Parent- oder LGBTQ+-Fokus fördern moderne Familienstrukturen.
  • Kosteneffizienz: Private Spenden sind oft günstiger als klassische Samenbanken.
  • Community & Support: Viele Apps bieten Austausch und Vernetzung mit Gleichgesinnten.

Nachteile und Herausforderungen:

  • Rechtliche Unsicherheit: Private Verträge sind nicht immer bindend; Unterhaltsrisiken bestehen.
  • Fehlende medizinische Standards: Nicht jede Plattform verlangt umfassende Tests.
  • Datenschutzrisiken: Sensible Daten erfordern sorgfältigen Umgang.
  • Anonymität vs. Abstammungsrecht: Dauerhafte Anonymität ist rechtlich begrenzt.
  • Emotionale Komplexität: Langfristige Beziehungen können Konflikte bergen.
  • Internationale Rechtsunterschiede: Gesetze variieren und führen zu zusätzlichem Aufwand.
  • Mangelnde Regulierung: Viele Apps bewegen sich in Grauzonen.
  • Kostenfallen: Premium-Features, rechtliche oder medizinische Services können das Budget belasten.

Fazit

Samenspende-Apps eröffnen flexible, moderne Wege zur Familiengründung und bieten oft eine persönlichere Alternative zur traditionellen Samenbank. Von RattleStork über Pollentree bis Gayby – jede Plattform hat eigene Stärken und Zielgruppen. Wer die rechtlichen Rahmenbedingungen, Datenschutz und medizinische Vorsorge im Blick behält, erhöht die Chancen auf eine reibungslose und erfüllte Familiengründung – ganz nach den eigenen Vorstellungen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Zu den bekanntesten Plattformen zählen RattleStork, Just a Baby, CoParents, Modamily, Pride Angel, Familyship, Pollentree, CoparentaLys und weitere spezialisierte Dienste wie Let’s Be Parents oder Gayby. Jede App setzt andere Schwerpunkte – von anonymer Spende bis zu Co-Elternschaft und Leihmutterschaft.

Apps vermitteln meist direkten Kontakt zwischen Spender- und Empfänger­personen. Du kannst Profile filtern, chatten und individuelle Vereinbarungen treffen. Samenbanken dagegen arbeiten anonymisiert, übernehmen aber strenge medizinische Tests und rechtliche Absicherung. Du musst selbst abwägen, welche Aspekte für dich wichtiger sind (Kosten, Anonymität, Sicherheit, Kontrolle).

Prüfe Datenschutz, Verifizierungs­verfahren, medizinische Nachweise, Vertrags- und Support­angebote, Nutzerzahl in deiner Region sowie Kostenmodelle (Freemium, Abo, Pay-Per-Feature). Lies Bewertungen und hinterfrage, wie die Plattform mit Unterhalts- oder Sorgerechts­fragen umgeht.

Ja, die Nutzung ist erlaubt. Allerdings gelten das Samenspenderregistergesetz und weitere zivil­rechtliche Regelungen. Private Verträge sind möglich, ersetzen aber kein professionelles Rechtsgutachten. Spender können z. B. unter bestimmten Umständen doch unterhalts­pflichtig werden.

App-Gebühren: Gratis-Basis, In-App-Käufe oder Abo.
Medizinisch: Spermiogramm, Infektions-/Gen-Screening (≈ 150–400 €).
Rechtlich: Vertrags­erstellung oder notarielle Beglaubigung (≈ 200–600 €).
Logistik: Versand von Proben oder Reise­kosten bei persönlichem Treffen.

Seriöse Plattformen speichern Daten verschlüsselt, verzichten auf Third-Party-Tracker und halten sich an die DSGVO. Veröffentliche trotzdem nur Informationen, die du wirklich teilen willst, und nutze eindeutige Passwörter + 2-Faktor-Authentifizierung.

Kurzfristig ja – viele Apps erlauben Pseudonyme. Langfristig gilt jedoch in Deutschland das Abstammungs­recht: Ab dem 16. Lebensjahr hat das Kind Anspruch auf die Identität des Spenders. Eine dauerhaft vollständige Anonymität lässt sich also rechtlich nicht garantieren.

Personalisierte Profile, flexible Kontakt­optionen, weltweite Auswahl, oft geringere Kosten und unterstützende Communities (Foren, Events, Mentoring).

Rechtliche Grauzonen, fehlende oder uneinheitliche medizinische Tests, Datenschutz­lücken, emotionale Konflikte und unerwartete Folgekosten (Premium-Features, Anwalts-/Arzt­honorare).

Prüfe Gesundheits­nachweise (HIV, Hep B/C, genetische Screening-Tests), verlange aktuelle Labor­berichte, besprecht Erwartungen offen (Unterhalt, Kontakt, Offenlegung) und holt bei Bedarf ärztliche sowie rechtliche Beratung ein.

Ja. Plattformen wie Modamily, Familyship oder Pollentree vermitteln gezielt Co-Parent-Arrangements, bei denen beide Parteien Verantwortung tragen, ohne eine romantische Beziehung. Klare Kommunikation und Verträge sind dabei essenziell.

In Deutschland gibt es Empfehlungen (max. 10 Familien), aber keine starre gesetzliche Obergrenze. Samenbanken halten sich an interne Richtlinien; private Spender sollten Ethik­empfehlungen beachten, um zu viele genetische Geschwister zu vermeiden.

Sterilität: Einweg-Katheter, sterile Becher.
Timing: Ovulationstest 24–36 h vor Insemination.
Lagerung: Sperma maximal 60 Min. bei Körpertemperatur.
Recht: Vertrag vorher abschließen & ärztliche Tests belegen lassen.

Ohne notarielle oder gerichtliche Vereinbarung kann der Spender theoretisch unterhalts­pflichtig werden. Ein detaillierter Vertrag plus anwaltliche Beratung schützt beide Seiten.

Unbedingt empfohlen: Ein schriftlicher, möglichst notariell beglaubigter Vertrag regelt Rechte und Pflichten (Unterhalt, Sorgerecht, Besuchs­regelungen, Kostenübernahme).

Viele Plattformen nutzen KYC-Dienstleister: Du lädst ein Ausweis-Selfie hoch, die Software vergleicht biometrisch. Ohne Verifizierung ist oft kein Chat oder keine Profilerstellung möglich – ein Plus für Sicherheit.

Solange kein Vertrag unterzeichnet und keine Spende erfolgt ist, ja. Nach Spermaabgabe und befruchteter Eizelle wird ein Rücktritt komplex und sollte vorab vertraglich geregelt werden.

Technisch möglich, aber Fairness gebietet Transparenz. Informiere alle Beteiligten offen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Bei −196 °C in flüssigem Stickstoff praktisch unbegrenzt; Studien belegen erfolgreiche Schwangerschaften nach 20+ Jahren. Wichtig ist lückenlose Kühlketten-Dokumentation.

Durchschnittlich 10–20 % pro Zyklus – abhängig von Alter, Zyklus­monitoring und Spermaqualität. Klinische IUI/IVF kann höhere Raten (15–25 % bzw. 30–40 %) erreichen, kostet aber deutlich mehr.